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Die 11,8 km lange Bahnlinie Wicklesgreuth - Windsbach westlich von Nürnberg wird von der Bevölkerung ironisch „Löhe-Express“ genannt. Warum? Weil in der größten Zwischenstation Neuendettelsau von 1837 bis 1872 der Pfarrer Wilhelm Löhe lebte und wirkte. Er gründete dort das Evangelische Diakoniewerk, das zu einem wichtigen Zentrum der Lutherischen Kirche wurde. Der Zusatz „Express“ weist ironisch auf das atemberaubende Höchsttempo der Züge von 60 km/h hin.

Mehr über Wilhelm Löhe finden Sie hier. Mehr über die Bahnlinie Wicklesgreuth - Windsbach finden Sie hier.

 

Neuer Fahrplan ab 12.12.10

Am 12.12.10 findet der jährliche Fahrplanwechsel statt. Für fast alle Bahn- und Busverbindungen nach Windsbach ergeben sich Änderungen, da die Fahrzeiten an die neue S-Bahn S4 Nürnberg - Wicklesgreuth - Ansbach angepasst werden. (Wegen Problemen bei der Fahrzeugbeschaffung fahren auf der "S4" zwar vorläufig die gewohnten lokbespannten Züge weiter, die Zahl der täglichen Fahrten wird aber um über 25% erhöht. Im Berufsverkehr gibt es einen 20-Minuten-Takt, und tagsüber fahren durchgehend zwei Züge pro Stunde und Richtung.)

Südlich von Wernsbach am 19.12.09

Die Winter in Mittelfranken werden wieder kälter und schneereicher: Als diese beiden Bilder am 19.12.09 südlich von Wernsbach (oben) und bei Wernsmühle (unten) entstanden, lag die Natur wochenlang unter X einer weißen Decke. Und dieses Jahr regiert der Schnee schon seit dem 25.11.10 das Landschaftsbild.

Bei Wernsmühle am 19.12.09

 

Zwischen Wicklesgreuth und Windsbach wird das Angebot leider nicht ausgeweitet, es bleibt bei 16 Zügen pro Richtung montags bis freitags und 8 Zügen pro Richtung samstags und sonntags.

Erfreulich ist, dass viele Verbindungen spürbar beschleunigt werden: Wer ab Windsbach um 4.53 Uhr fährt erreicht Nürnberg 10 Minuten schneller als bisher um 5.56 Uhr, und bei der Abfahrt um 5.54 Uhr gewinnt man 8 Minuten (Nürnberg an 6.56). Mit dem Zug ab Windsbach 8.39 Uhr erreicht man in Wicklesgreuth die schnellen Regional-Express-Züge nach Nürnberg und Stuttgart.

Zudem gibt es montags bis freitags von 10 bis 21 Uhr endlich einen leicht merkbaren Stundentakt: Die Züge fahren zur Minute 33 ab Windsbach und haben in Wicklesgreuth immer Anschluss zu einer S-Bahn nach Ansbach, die dort zur Minute 03 ankommt. Richtung Nürnberg erreicht man abwechselnd einen Regional-Express (an Minute 25) oder eine S-Bahn (an Minute 36).

An Wochenenden bleibt es beim gewohnten 2-Stunden-Takt auf dem „Löhe-Express“. Die Züge fahren aber 4 Minuten früher in Windsbach ab, um in Wicklesgreuth auch die S-Bahn nach Ansbach zu erreichen.

Nicht so erfreulich ist, dass das neue Angebot montags bis freitags ab 7 Uhr zwei Schwachpunkte aufweist: Wer mit dem Zug um 7.55 Uhr ab Windsbach nach Nürnberg fahren will, muss in Wicklesgreuth 29 Minuten auf die nächste S-Bahn warten.

Und der Nutzen von Bayernticket und MobiCard, die jeweils erst ab 9.00 Uhr gelten, wird spürbar eingeschränkt: Konnte man bisher damit schon um 9.02 Uhr ab Windsbach fahren, ist das ab 12.12.10 wegen einer 2-Stunden-Lücke im Fahrplan erst um 10.33 Uhr möglich. Wer eine längere Tagesreise plant, muss eventuell schon den Zug um 8.39 Uhr nehmen und ein zusätzliches Ticket bis Wicklesgreuth kaufen.

Trotz dieser Einschränkungen ist der neue Fahrplan ein spür-barer Fortschritt für den "Löhe-Express". Wenn voraussichtlich ab Juni 2011 die neuen S-Bahn-Triebwagen zwischen Nürnberg und Ansbach zur Verfügung stehen, wird man auch dort den Komfort genießen können, den man zwischen Wicklesgreuth und Windsbach schon seit dem 9.9.2001 durch die modernen Dieseltriebwagen gewohnt ist.

Wegen der Fahrplan-Schwachpunkte gibt es bereits Kontakte zwischen den Kommunen, der Bayerischen Eisenbahngesell-schaft und dem Fahrgastverband PRO BAHN. Am Dienstag, den 11.Januar 2011, findet dazu um 19.30 Uhr eine Veranstaltung im Bahnhof Neuendettelsau statt. Dazu sind alle Interessierten eingeladen, um verschiedene Lösungsvorschläge zu diskutieren.

 

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Jörg Schäfer fotografierte folgende Bauarbeiten an der Strecke:
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