>> Der Löhe-Express früher < Nr. 58  (Juni 2025)  

 

Die 11,8 km lange Bahnlinie Wicklesgreuth - Windsbach westlich von Nürnberg wird von der Bevölkerung liebevoll „Löhe-Express“ genannt. Warum? Weil in der größten Zwischenstation Neuendettelsau von 1837 bis 1872 der Pfarrer Wilhelm Löhe lebte und wirkte. Er gründete dort das Evangelische Diakoniewerk, das zu einem wichtigen Zentrum der Lutheri-schen Kirche wurde. Der Zusatz „Express“ weist ironisch auf das atemberaubende Höchsttempo der Züge von 60 km/h hin.

 

Am 26. Mai stand die Brücke östlich von Wick-lesgreuth noch.

Am 27. Mai wurde das erste Brückenteil "nach heftigem Widerstand" ausgehoben.

Auf der Südseite der Brücke waren mehrere Spezialgeräte im Einsatz.

 

Die Brücke bei "Wick" ist weg !

Die Deutsche Bahn AG führte vom 10. April bis 3. Juli 2025 mehrfach Sanierungs- und Erneu-erungsarbeiten zwischen Nürnberg, Ansbach und Crailsheim durch. Der größte „Brocken“ war das neue Digitale Stellwerk in Ansbach, das bald den gesamten Betrieb steuern soll. (Wobei „bald“ ein dehnbarer Begriff ist, den die DB schon seit über drei Jahren verwendet.)

Immer wieder wurden einzelne Streckenabsch-nitte gesperrt: Von Montag (26.5.) bis Sonntag (1.6.) fuhren überhaupt keine Züge zwischen Nürnberg und Ansbach sowie Wicklesgreuth und Windsbach.  

In der "Sperrpause" ließ die Gemeinde Peters-aurach für eine halbe Million Euro die baufällige Bogenbrücke abtragen, die östlich vom Bahnhof Wicklesgreuth über die Gleise führte. Sie war schon seit etwa zehn Jahren für PKW und seit Ende 2021 für Fußgänger gesperrt.  Als Ersatz dient die großzügig trassierte neue Westum-fahrung beim Haltepunkt Petersaurach Nord.

4 km weiter schob die DB vor dem Bahnhof Heilsbronn eine neue Brücke unter die Gleise. Das 21 m lange, 13 m breite und 6 m hohe Stahl-betonbauwerk war nebenan vormontiert worden und kostete 7,3 Millionen Euro. Die Straße darunter soll Anfang 2026 fertig werden und den letzten Bahnübergang zwischen Nürnberg und Ansbach ersetzen, der direkt daneben liegt.  

Beide Projekte liefen nicht ganz nach Plan, weil bei Wick ein Bagger umkippte und beim Kloster das „schwammige Erdreich“ nachgab. Die Arbeiten wurden aber rechtzeitig fertig und wie geplant konnten ab 2. Juni wieder Züge fahren.

Die FLZ berichtete mehrfach darüber:

24.5.25: Bahn schiebt neue Brücke ein (660 KB)

27.5.25: Bahnstrecke voll gesperrt (490 KB) blank 

28.5.25: Wenn eine Brücke am Haken hängt (670)

30.5.25: Kuchenstücke aus Beton u. Stahl (1.570)

31.5.25: Probleme beim Einschub in Heilsbr. (730)

 

HINWEIS: Die Hauptstrecke Nürnberg - Ansbach - Crailsheim feierte am 14.6.25  150-jähriges Jubilä-um. Informationen dazu gibt es bei www.nuecra.de !

Zu den Bildern von Dirk Sauer:  1)  Am 26. Mai stand die Brücke östlich von Wicklesgreuth noch.  2)  Am 27. Mai hoben die Arbeiter  "nach heftigem Widerstand" das erste Brückenteil heraus.  3)  Auf der Südseite der Brücke waren mehrere Spezialgeräte im Einsatz.

 

Mehr Infor- mationen über Wilhelm Löhe
Zur Partnerseite www.wicklesgreuth -windsbach.de
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Jörg Schäfer fotografierte die Bauarbeiten: 2006 - 2008 - 2009 - 2010 - 2014
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